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6.1. Was ist eigentlich Demenz?
Der Begriff kommt aus dem Lateinischen und beinhaltet
die Wortteile „De“ (= weg) und „mens“ (= Geist), bedeutet
also „ohne Geist sein“. Die Demenz ist eine fortschreitende
Erkrankung des Gehirns. Dabei verliert der Betroffene kognitive
Fähigkeiten wie Erinnerungs-, Orientierungs- oder
Sprachvermögen. Die Krankheit führt durch drei Stadien
meist zu einer umfassenden Pflegebedürftigkeit. Bei Demenz
handelt es sich um eine Erkrankung, die stärker als
jede andere Erkrankung mit dem Lebensalter korreliert: Da
der prozentuale Anteil der Hochaltrigen in der Gesamtbevölkerung
wächst, wächst auch der Anteil der Demenzerkrankten.
Jeder von uns wird immer öfter im beruflichen
oder familiären Alltag davon berührt. Die bekannteste und
am häufigsten auftretende Form der Erkrankung ist Morbus
Alzheimer. Ca. 67 % der demenziell Erkrankten sind davon
betroffen. Eine Heilung ist aktuell noch nicht möglich, jedoch
kann ein frühzeitiges Erkennen und rechtzeitige Behandlung
das Fortschreiten verlangsamen. Die zweithäufigste
Form der Demenz ist die vaskuläre Demenz. Ca. 15 % der
demenziell Erkrankten leiden darunter. Durchblutungsstörungen
verhindern, dass Teile des Gehirns ausreichend mit
Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Risikofaktoren
an einer vaskulären Demenz zu erkranken sind Diabetes,
Bluthochdruck, Rauchen, Übergewicht, hohes Cholesterin,
erkrankte Herzkranzgefäße, Herzrhythmusstörungen sowie
Alkoholsucht. Zwei Drittel der Menschen mit Demenz werden
von Angehörigen zu Hause gepflegt. Nur ein kleiner Teil
davon lässt sich von freiwilligen Helfern unterstützen. Oft
wird erst Hilfe gesucht, wenn die pflegenden Angehörigen
selbst am Ende ihrer Kräfte angekommen sind. Lassen Sie
es nicht soweit kommen! Nutzen Sie als pflegender Angehöriger
die Bergkamener Entlastungsangebote.
6.2. Bergkamener Netzwerk Demenz
Das „Bergkamener Netzwerk Demenz“ wurde im September
2009 auf Initiative des Seniorenbüros der Stadt
Bergkamen gegründet. Es ist ein freiwilliger und offener
Zusammenschluss von Diensten und Einrichtungen
in Bergkamen, die den Fokus
auf den Umgang mit der Krankheit richten.
Mitglieder des Netzwerkes sind Bergkamener
Pflegeheime, ambulante Pflegedienste,
Wohlfahrtsverbände, Beratungsstellen,
Kirchengemeinden, Vereine und
Institutionen. Durch das Nutzen von Ressourcen der am
Netzwerk beteiligten Mitglieder sowie durch die sehr gute
Vernetzung untereinander, konnten durch neue Angebote
eine Verbesserung der Versorgungs- und Hilfeleistungen für
Betroffene und Angehörige in Bergkamen erreicht werden.
Zielsetzungen des Netzwerkes:
■■ Verständnis für Menschen mit Demenz und deren
Angehörigen in der Öffentlichkeit fördern
■■ Information und Beratung
■■ Vernetzung und Kooperation der Netzwerkmitglieder
■■ Durch Öffentlichkeitsarbeit bereits bestehende
Hilfsangebote bekannter machen
■■ Aufbau von neuen Angeboten zur Verbesserung der
Lebenssituation und Versorgung der Betroffenen
■■ Organisation von Veranstaltungen und Fortbildungen
für Betroffene und Pflegefachpersonal
Mitglieder:
■■ Alevitische Gemeinde Kreis Unna e. V.
■■ AWO Hermann-Görlitz-Seniorenzentrum
■■ AWO UB Ruhr-Lippe-Ems Bereich Pflege
■■ Betreuungsstelle Kreis Unna
■■ Betreuungsverein Diakonie Ruhr Hellweg e. V.
■■ Bestattungsinstitut Schäfer GmbH
■■ Caritas Sozialstation
■■ Compass Private Pflegeberatung GmbH
■■ Diakonie Ruhr-Hellweg
■■ Die Pflegeprofis Sommer GmbH
■■ Ev. Martin-Luther-Kirche, Fachausschuss
■■ Home Instead-Seniorenbetreuung
■■ Kamener Hospiz e. V.
■■ Kath. Kirchengemeinde St. Elisabeth
6. DEMENZ